Wir bei organicum respektieren die Welt als Ganzes. Wir wollen den Menschen helfen, ohne dass die Umwelt darunter leiden muss.
Den Menschen etwas Gutes tun, das ist unser Bestreben. organicum Produkte sind ein kleiner feiner Schritt zu mehr Gesundheit und bewussterer Lebensweise. Ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer besseren Welt, den Sie gemeinsam mit uns gehen können. Gleichwohl wissen wir, dass wir die Welt leider nicht verändern können, doch wir tun, was wir können. Als wir die Idee hatten, ein für die Türkei völlig neuartiges Shampoo zu kreieren, standen Ökologie, Tierschutz und Nachhaltigkeit von Beginn an im Zentrum unserer Ansprüche. Diesem hohen Anspruch sind wir treu geblieben, so dass am Ende eine Produktlinie auf den Markt kam, die all diese Anforderungen erfüllt.
Ökologie
Türkische Agrarprodukte hatten früher einen (zu Recht) zweifelhaften Ruf, was den Anbau betrifft. Türkische Früchte und Gemüse wurden z. T. unter massivem Einsatz von Pestiziden und Düngern massenhaft produziert und auf dem europäischen Markt verramscht. Glücklicherweise hat die Öffnung der Zollgrenzen innerhalb der EU diesem Treiben bald ein Ende bereitet. Importeure konnten derartige Produkte nun auch anderswo und vor allem ohne Zölle einkaufen. Türkische Billigstwaren waren kaum noch gefragt.
Obwohl dadurch viele Erntearbeiter ihren Job verloren, hatte diese Entwicklung einen insgesamt positiven Effekt. Vielerorts wurden die großen Anbaugebiete neu parzelliert, und man begann wieder qualitativ bessere Agrarprodukte für den heimischen Markt zu produzieren. Kleinbauern in abgelegenen Regionen sahen sich schon in ihrer Existenz bedroht, als der Boom der Billigprodukte nachließ, doch just zu diesem Zeitpunkt gaben ausländische Interessenten ihnen die einzigartige Chance, in den „organic challenge“ einzutreten. Ökologisch bewusste Firmen sprachen die Bergbauern direkt vor Ort an: „Wenn du bereit bist deine Früchte ab sofort ohne Pestizide und Kunstdünger anzubauen, nehmen wir dir deine komplette Ernte ab. Jahr für Jahr.“ Und die türkischen Bauern nutzten die Chance. Heute ist die Türkei europaweit einer der wichtigsten Lieferanten für 100 % ökologische Gewürze, Kräuter und Pflanzen sowie für spezielle Nahrungsmittel, wie beispielsweise Rosinen oder Nüsse, wobei all diese fast ausnahmslos von Hand geerntet werden.
Wir bei organicum sind noch einen Schritt weiter gegangen: Für organicum werden keine Felder angelegt und keine Landmaschinen eingesetzt. Weder Pestizide, noch Unkrautvernichter oder Düngemittel werden benötigt. Denn wir wissen: Jeder Boden, der einmal im Laufe der vergangenen Jahre gedüngt oder mit anderweitiger Chemie behandelt wurde, kann das Erbgut einer darauf angebauten Pflanze verändern. Dies lehnen wir ab.
organicum lässt die Pflanzen und Kräuter auf ganz natürliche Weise heranwachsen. Das Reizklima des Hochgebirges schafft sehr robuste Pflanzen, die reichlich auf dem mineralhaltigen Waldböden in Höhenlagen zwischen 400 und 1000 Metern heranwachsen, während die südliche Sonne für kräftiges Nachwachsen sorgt. Diese ganz natürlich heranwachsenden Pflanzen lassen wir zu jeder Saison per Hand einsammeln, ohne dabei „Raubbau“ an der Natur zu betreiben.
Mit der regelmäßigen Abnahme der „Ernte“ motivieren wir die Bergbewohner im Taurus, behutsame Sammler zu werden. Damit verhindern wir in den schützenswerten Berglagen Monokultur, Überdüngung und Bodenerosion. Da das Pflücken der Pflanzen an verschiedenen Orten im Taurus beauftragt wird, kommt es nie dazu, dass bestimmte Standorte „kahl“ geerntet werden.

Tierschutz
Der Ruf nach Schönheit, Perfektion und ewigem Leben treibt die Kosmetikindustrie ständig dazu an, immer neue Formeln und Substanzen zu entwickeln, die dann wie von Zauberhand den jeweils gewünschten Effekt erzielen sollen. So manches chemisches Erzeugnis, welches ursprünglich für einen ganz anderen Industriezweig oder Einsatz geschaffen worden war, fand so seinen Weg in alltägliche Konsumgüter wie Shampoos, Cremes oder Zahnpasten. Um die Verträglichkeiten von neuartigen Substanzen zu testen, führen viele Kosmetikriesen noch immer Versuche an Tieren durch. Diesen werden die Substanzen unter anderem subkutan injiziert, in die Augen gesprüht oder in die Nase geträufelt. Weitere Beispiele wollen wir Ihnen ersparen. Eine unvorstellbare Qual, die nicht selten einen schrecklichen Tod der leidenden Versuchstiere zur Folge hat.
Wir lehnen Tierversuche und Tierquälerei entschieden ab. Sämtliche organicum Produkte wurden nicht an Tieren getestet. Der durch das Labor Chelab durchgeführte Epikutantest wurde am Menschen, selbstverständlich mit freiwilligen Probanden, durchgeführt. Unserer Meinung nach sind die daraus gewonnenen Erkenntnisse die einzig aussagekräftigen. Versuchsergebnisse aus Tierversuchen lassen sich nach unserer Einschätzung nicht ohne weiteres auf den Menschen und dessen Haut übertragen.
Veganität
Darüberhinaus war es unser Ziel, eine absolut tierproduktfreie Haarpflegeserie zu entwickeln. Dieses Ziel haben wir erreicht. organicum ist 100% vegan und trägt das „crueltyfreeandvegan“-Siegel von PeTA.
Werden Sie ein bewusster Konsument!
Wir von organicum möchten Sie ermuntern ein kritischer Konsument zu werden. Kritik und Boykott der Käufer sind das wirksamste Mittel, um der Tierquäulerei der Kosmetikindustrie einen Riegel vorzuschieben. Bevor Sie ein Kosmetikprodukt – egal welcher Art – kaufen, sollten Sie sich immer die folgenden Fragen stellen:
- woraus wurde das Produkt genau hergestellt?
- aus welchen Bestandteilen besteht es genau?
- sind tierische Produkte enthalten?
- wurde das Produkt oder dessen Inhaltsstoffe an Tieren getestet?
Nur durch diese kritischen Fragen und die wohlmöglich daraus resultierende Entscheidung ein Produkt nicht zu kaufen, treffen Sie die Konzerne dort, wo sie es auch spüren: beim Umsatz. Jeder Konsument für sich kann eine einflussreiche „Waffe“ im Kampf für tierqualfreie Kosmetik („cruelty free cosmetics“) sein. Auf die Politik und deren Vertreter der Ökologie können wir leider nicht vertrauen, wie dieses Beispiel zeigt:
Quo vadis EU? Tierversuchsverbot oder -gebot?
Tierschützer konnten zunächst aufatmen und einen der wichtigsten Siege im Kampf gegen Tierversuche feiern. Am 11. September 2004 trat die neue EU-Kosmetikrichtlinie in Kraft, mit der Tierversuche mit kosmetischen Mitteln und deren Bestandteile oder Kombinationen von Bestandteilen schrittweise abgeschafft werden (Testverbot). Daneben verbietet sie das Inverkehrbringen kosmetischer Mittel, die entweder als Fertigerzeugnisse oder als deren Bestandteile oder Kombinationen von Bestandteilen an Tieren getestet worden sind. (Vermarktungsverbot). Test-und Vermarktungsverbot treten schrittweise bis zum Jahre 2013 in Kraft. Danach soll es auch keine Ausnahmeregelung für bislang nicht getestete Bestandteile mehr geben.
Doch die Freude der Tierschützer war nur von kurzer Dauer. Im Juni 2007 verabschiedete die EU-Direktive die Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Evaluation und Autorisierung von Chemikalien), mit der – absurder geht es kaum – die Risikoprüfung von Chemikalien, welche in der Vergangenheit nicht geprüft wurden, durch Tierversuche vorgeschrieben wurde. Mit diesem Beschluss wurde der nur 3 Jahre zuvor errungene Erfolg der Tierschützer mit einem Schlag zunichte gemacht. Die Evaluierung aller „alten“ Chemikalien soll bis zum 1. Juni 2018 abgeschlossen sein. Bis dahin werden nach Schätzung der Tierschutzorganisationen 55 Millionen unschuldige Tiere einen qualvollen Tod sterben.
Was wir tun können – was wir tun!
Glücklicherweise sind die meisten Chemikalien in Kosmetika bereits vor vielen Jahren getestet worden, so dass Daten über Risiken etc. vorliegen und demnach keine Tierversuche für REACH nötig sind. Dennoch gibt es noch immer Substanzen, bei denen die vorhandenen Unterlagen eventuell nicht ausreichend sind. Ist dies der Fall, wird der Name der Chemikalie zusammen mit der passiven Aufforderung an alle Hersteller, sämtliche Unterlagen innerhalb von 45 Tagen beizubringen, auf der Behördenwebsite ECHA veröffentlicht. Diese 45-Tage-Regelung ist die einmalige Chance für alle Tierschutzverbände, Unterlagen zu sammeln, um so die Tierversuche für diese Chemikalie zu verhindern. Dank dem Engagement von Tierschützern in Zusammenarbeit mit engagierten Herstellern, Firmen und Experten, konnten bislang viele unnötige Tierversuche gestoppt werden.
Wir sind realistisch genug zu wissen, dass es bis 2018 keine Chemikalie mehr geben wird, die nicht irgendwann einmal mit Tierversuchen in Zusammenhang stand. Grundsätzlich stimmen wir auch mit den EU-Behörden überein, sämtliche Chemikalien in Bezug auf eine mögliche Schädlichkeit für Mensch und Umwelt beurteilen sowie in einem zentralen Register (ECHA in Helsinki, Finnland) zu erfassen. Die Absicht diese Beurteilung auf Tierversuchen zu basieren lehnen wir jedoch strikt ab.
Deshalb verwenden wir für die Rezepturen unserer organicum Produkte keine Substanzen, die im Rahmen von REACH getestet wurden. Für alle verwendeten Bestandteile konnten der ECHA Risikoanalysen auf Grundlage von Epikutantests am Menschen – nicht an Tieren – bereitgestellt werden.
Nachhaltigkeit
Mit unserem entschiedenen Engagement für die Natur und durch Unterstützung von Lieferanten, die gleiches tun, wollen wir ein langfristig wirkendes Zeichen setzen. Mit unseren garantierten Jahresabnahmemengen der lokalen „Ernte“ haben wir im Taurus bereits heute – gut 10 Jahre nach Einführung von organicum – drei wichtige Ziele erreicht.
- Zurückkehr zum traditionellen Sammeln ohne Anbau
- Existenzsicherung zu fairen Konditionen
- Verhinderung der fortschreitenden Landflucht
Die Grafik verdeutlicht, wie sich die Bevölkerung(sverteilung) der Türkei seit der Staatsgründung verändert hat. Die ohnehin seit Jahren voranschreitende Landflucht hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlimmert. Im Jahre 2011 lebten nur noch 32% der Bevölkerung, welche sich zudem seit 1927 fast versiebenfacht hat, auf dem Land. 4 Jahre nach Staatsgründung (1923 durch Mustafa Kemal Atatürk) waren es noch 75% gewesen. Durch steigende Benzin- und Düngerpreise sehen sich viele Landwirte gezwungen, ihre Länder zu veräußern und in die westlichen Städte der Region Istanbul und Izmir zu ziehen. Die Tatsache, dass der Altersdurchschnitt der türkischen Bevölkerung bei nur 29,2 Jahren (Stand 2011) liegt, macht es besonders den älteren Bauern schwer, Anstellungen zu finden. Wir von organicum versuchen, wenigstens einzelne Bergdörfer im Taurusgebirge vor dem „Aussterben“ zu bewahren. Wir bieten auch den älteren Einwohnern eine Perspektive, da unsere „Zutaten“ gesammelt und nicht aufwendig bzw. kostspielig angebaut werden.
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